Anfechtung

Was kann das Vertrauen gläubiger Menschen am meisten verunsichern?

Problematisch sind selten die Defizite, die die materialistische („liberale„)  theologische Wissenschaft meint gefunden zu haben. Die Wissenschaft ist nicht unfehlbar.

Viel problematischer für den Glauben sind vielmehr der vermeintliche Glaube, der Aberglaube und die Selbstüberschätzung tief religiöser Menschen, die sich für  „Glaubensexperten“ halten und meinen, dass sie dank ihres Bibelwissens zu autorisierten Vertretern Gottes bestellt sind. Päpste im Kleinformat, die möglichst viele „Follower“ suchen!

Sie tun sich mit anderen kleinformatigen Päpsten zusammen, um eine fromme Meinungsfront aufzubauen. Das fromme Ego blüht auf bei religiöser Macht! Sie wollen bestimmen, was  „die rechtgläubige Christenheit“ denken darf und schreiben deshalb anderen Gläubigen vor, wie biblische Texte verstanden werden müssen.  Müssen! Als etablierte „Stellvertreter Gottes“ dürfen sie ja damit rechnen, das die eigene Sichtweise unantastbar ist. So unantastbar, dass sie sich auch naheliegenden ehrlichen Fragen nicht stellen müssen. Auch dann nicht, wenn es unehrlich wird und destruktiv …

Zwar sagt die Bibel, dass jeder einzelne Gläubige Führung durch Gottes Geist braucht, um die Bibel nicht misszuverstehen und Schaden zu erleiden (Joh 6,63 / 2.Kor 3,6). Doch lässt diese Aussage bei ihnen etwa Zweifel an der eigenen Sicht entstehen? Natürlich nicht! In ihrem frommem Wahn gefangen sind sie der festen Überzeugung, dass jeder, der ihre Sichtweise übernimmt, allein schon dadurch durch seine Gutgläubigkeit „soviel  von Gottes Geist“ erhalten hat, dass er alles richtig verstehen und dann auch noch an andere weitergeben kann. Typisch für diese Geisteshaltung ist die Tatsache, dass Schadensberichte kaum oder gar keine Rückwirkung auf die Lehrweise haben. Sie werden ignoriert und als irrelevant abgetan. Irrelevant?

Hören wir die Bibel selbst!

Biblische Worte dringen in die tiefsten Bereiche der Seele ein. „Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ (Jer 23,29) Es sollte eigentlich nachvollziehbar sein, dass mit einer so großen Wirkungsmacht auch eine entsprechende Verletzungsgefahr bei unsachgemäßer Anwendung verbunden ist.

Der Buchstabe tötet“ (2.Kor 3,6b). Hat es je eine Schwierigkeit bereitet, in der Kirchengeschichte dafür Beispiele zu finden, dass dieser Satz auch für gutwillige Gläubige zutreffen kann? Auch auf dieser Website wirst du dafür viele Beispiele finden.

Wir erfahren aus der Bibel auch, wieviel frommes Selbstbewusstsein schadet! Es erzeugt den frommen Wahn! „Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch Erkenntnis allein lässt uns schnell eingebildet sein. Die Liebe dagegen baut auf. Wenn jemand meint, etwas Besonderes erkannt zu haben, dann hat er noch nicht einmal erkannt, wie man erkennen soll. Wenn aber jemand Gott liebt, dann ist er von ihm erkannt worden.“ (1.Kor 8,1-3) Frommes Selbstbewusstsein hält den heiligen Geist fern, der die nötige Vorsicht und Sensibilität gibt. Das ist die Not in christlichen Gemeinschaften: es gibt allzuoft zuviel frommes Selbstbewusstsein. Wir wissen, wir haben…  ihr könnt nur von uns lernen. (Joh 9,24) Tatsächlich?

Welche Hilfe hat der Gläubige dann, wenn die Bibel, die er durch die vorgeschriebene Brille liest, ihn nicht mehr tröstet und stärkt, sondern ängstigt und entmutigt? Was kann er tun, wenn er in der Bibel auf selten vorkommende Aussagen stößt, die das Glaubensgebet (so wie es Bonhoeffer formulierte) relativieren bzw gar unmöglich machen – wenn sie als richtig und unfehlbar gelten sollen. Höchst problematische Aussagen, die nahelegen, dass Gott mit dem Bösesten eben nicht fertig wird. Dass deshalb die Zukunft auch des bemühten Gläubigen höchst unsicher ist. Dass man aus bestimmten Fehlern, Irrtümern, Bösartigkeiten nichts lernen kann und darf. Und dass Gott Aufrichtigkeit und verantwortbare Gewissensentscheidung manchmal eben doch völlig gleichgültig ist. Dieses Fazit bedeutet im schlimmsten Fall den völligen Verlust des Glaubens!

Dass dieses möglich ist, wird von gewissen Theologen mit päpstlichem Selbstverständnis gerne bestritten. Dabei haben wir in Martin Luther einen wichtigen Kronzeugen für diese Tatsache. Ihm machte besonders der Hebräerbrief, der Gläubigen mit der unvergebbaren Sünde drohte (Hebr 10,26 ff), solche Angst, dass er sich entschloss, den Hebräerbrief als apokryphe (nicht inspirierte bzw nur teilweise inspirierte) fehlerhafte Schrift einzustufen. Ohne diese rabiate Maßnahme hätte er wohl keinen Frieden gefunden. Indes: in welchen Gemeinden ist dieser Lösungsweg bekannt? Ihn zu erwähnen, ist in der Regel tabu.

Viele Gläubige, die sich an der Bibel orientieren, sehen sich einer Theologie verpflichtet, die problematische Aussagen traditionsgemäß als „irrtumslos“ und „vollkommen“ aufwertet. Würden diese destruktiv erscheinenden Aussagen nicht in der Bibel, sondern in der Glaubensurkunde einer anderen Religion stehen, würde man sie sofort als schädlich deklarieren! Und doch ist man der Meinung, dass man mit dieser Schönfärberei sich richtig verhält, gar „Glaubensstärke“ beweist, die Gott belohnen wird. Auf diese Weise kann man wenigstens die eigenen Befürchtungen, die man natürlich bestreitet, etwas mindern. („Stockholm-Syndrom„)

Lohnt sich das wirklich? „Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?  Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?  Wird’s euch auch wohl ergehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?  Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.“ (Hiob 13,7-11) Habt ihr nie gelesen: „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen,  die Finsternis zum Licht erklären und Licht zur Finsternis,  die das Bittere süß und das Süße bitter machen.“ (Jes 5,20)?

Was hat man dann gläubigen Menschen, Hilfreiches anzubieten, falls diese durch problematische Aussagen in große seelische Not geraten?

Was kann ein Seelsorger tun? Üblich ist dies: Zusagen der Bibel, deren Gültigkeit für den Betroffenen sich allenfalls behaupten lässt, werden unablässig wiederholt – in der Hoffnung damit schlüssige und naheliegende Befürchtungen „überschreiben“ zu können. Eigentlich ein würdeloses Verfahren! Wo ist der Unterschied zur Gehirnwäsche? Dass dieses oberflächliche, primitive Verfahren die Angst allenfalls nur kurzfristig dämpfen kann, leuchtet ein. Es appelliert an die Fähigkeit des Menschen zur Verdrängung und zum Optimismus. Bei Gläubige, die sich aufgrund des Unglücks in ihrem Leben ohnehin als von Gott gestraft oder vergessen empfinden und deshalb kaum Vertrauen entwickeln, muss es versagen.

In vielen Gemeinden werden problematische Aussagen daher möglichst gar nicht erst angesprochen und schon gar nicht umfassend untersucht.

Das Ergebnis dieser Ignoranz: manche Menschen werden permanent seelisch krank, sie vergeuden möglicherweise ihr ganzes Leben mit Depression. Wie schrecklich ist das, wenn Glaubensfreude und Vertrauen für den Rest des Lebens dahinkümmern, immer kurz davor ganz zu verschwinden.

Noch viel mehr kehren der christlichen Gemeinschaft für den Rest ihres Lebens den Rücken und machen in Zukunft einen großen Bogen um sie.

Dabei könnten sie und ihre erheblich geschädigten Familien in kürzester Zeit wieder auf den Weg der Gesundung gebracht werden: es steht ein bewährtes und äußerst effizientes Entgiftungsverfahren zur Verfügung, das die Denkweise Jesu viel sorgfältiger berücksichtigt als dilettantische buchstabenhörige Theologie.

Auf dieser Webseite stellen wir diesen Ausweg vor. Dabei bekommt die herkömmliche Sicht der Bibel notwendigerweise ein „Update„. Erst ein glaubensstärkender Denkansatz, der Liebe und Wahrhaftigkeit zusammenbringt, schafft dem Gläubigen Freiraum zum eigenverantwortlichen Denken, die ihm der „tötende Buchstabe“ (2.Kor 3,6) allein nicht gestattet.

Um unangebrachtes „Selbstlob“ zu relativieren – die Präzision und Überzeugungskraft unserer Untersuchungen beruht nicht auf besonderer Klugheit. Jeder Gläubige könnte auch so denken, wenn er das, was für Jesus Christus indiskutable Richtschnur war („Schlüssel„!), angemessen berücksichtigen würde. Doch wo kann er das lernen? Die herkömmliche buchstabenhörige Theologie ist auf Sand gebaut – der Kotau vor dem „tötenden Buchstaben“ (2.Kor 3,16)  hat einen viel höheren Rang als die Ziele Jesu in Mt 23,23. Ist das Fundament schief, dann wird auch der Bau, der darauf errichtet ist, schief sein.

Dennoch ist sie bemüht, sich als alternativlose Glaubensform darzustellen. Religiöse Institutionen („Schriftgelehrte“) sind nicht zimperlich darin, diese Sichtweise auch mit unfairen Methoden zu verteidigen und möglichst vielen Menschen plausibel zu machen. Dabei machen sie nun ihrerseits den Gläubigen panische Angst, der Glaube könne gänzlich verloren gehen, wenn Gläubige anfingen, genau hinzuschauen. Sie haben es tatsächlich erreicht, dass ihre Klientel sich an Verdrängung, ja Lüge nicht mehr stört, ja sie sogar noch für eine Tugend hält.

Die herkömmliche buchstabenhörige Theologie ist für ihre Vertreter eine unerschöpfliche, lukrative Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die dem Bedürfnis der Glaubensgemeinschaft nach gedankenloser Selbstberuhigung entgegenkommt. („Gesetz der 50-Jährigen„) Angesichts dieser handfesten materiellen Vorteile zählt das  Leid einzelner Christen, die ihr Leben lang an der Bibel verzweifeln, nichts. Vielleicht erinnern wir uns doch wieder daran, dass Jesus über fromme Eliten (Joh 5,44), über theologische Ehrentitel (Mt 23,7-12), über „Schriftgelehrte“ (Mt 23, 23-28 / Joh 3, 10 ) und über das Geschäft mit dem Glauben (Mk 12,40 / Luk 16,14 / Joh 2,16) selten anerkennend, sondern meist sehr kritisch gesprochen hat.

Ohne ein „Update 2.0“ –  eine Neuorientierung an den wichtigsten Qualitätsstandards Jesu in Mt 23,23 wird der buchstabenhörige Biblizismus weiter destruktiv bleiben. Er wird weiter blind für die Tatsache sein, dass Liebe ohne Wahrhaftigkeit nicht lebensfähig ist. Er wird deshalb immer hintenherum niederreißen, was er sich vorne bemüht aufzubauen – trotz aller Bemühung um den Glauben wird er immer eine Gefahr für Glaubensfreude und Glaubensgewissheit sein.

 

Artikel aktualisiert am 19.09.2023

6 thoughts on “Anfechtung”

    1. Hallo, lieber Ilja,
      nett dich auf meiner Webseite zu finden.
      aber privat schreiben wir uns doch lieber über web.de.
      Lieben Gruß Christian

  1. Wir als junge Leute, sehen die Tatsache, dass es so viele fromme selbstbewusste Menschen gibt, die mit ihrer Frömmigkeit andere Menschen unterdrücken, als problematisch an. Wir sind der Meinung, dass kein Mensch das Recht dazu hat, darüber zu entscheiden, wie andere Menschen ihren Glaube ausleben sollen und was Gottes Meinung darüber ist. Denn was Gott dazu sagen würde, kann jeder anders interpretieren. Diese Art der Übermittlung des Glaubens ist grade dann gefährlich, wenn junge Leute den Weg zum Glauben finden, und daher nicht sehr erfahren sind. Sie glauben was ihnen gesagt wird, und das kann zu schwereren Folgen führen, die diese Person dann belasten. Und das ist der falsche Weg zum Glauben. Er ist beängstigend und führt eher zu Distanz. Daher finden wir die Seite extrem gut, da es Menschen zu neuen Denkweisen und neuen Richtungen anregt. Allerdings ist die Seite für unseren Geschmack etwas zu voll.

    1. Vielen Dank für euren hilfreichen Kommentar. Ihr habt recht mit eurem Eindruck, dass die Website ziemlich überladen ist. Das hat mich motiviert, etliche Beiträge ganz auszusortieren oder stark zu kürzen bzw zu präzisieren. Leider gibt es auch noch etliche Doppelungen, die entfernt werden sollten. Ein ziemliches Stück Arbeit! Aber ich bin sehr dankbar für solch Hinweise. Auch natürlich für eigene Beobachtungen oder Beiträge zum Thema. Lieben Gruß Bruder Benignus

  2. Hallo zusammen, ich habe Jesus 2017 durch ein Übergabegebet in mein Leben eingeladen. In vielen Foren und auch in Gemeinden wird gesagt, dass wer Jesus annimmt und in sein Leben einlädt, errettet ist. Seit Anfang des Jahres bin ich auf TIKTOK und sehe, wie die Gläubigen dort zwar das gleiche sagen, aber im gleichem Atemzug auch sagen, dass wer Jesus angenommen hat und dann immer noch sündigt, der hat den Heiligen Geist nicht und ist somit auch nicht errettet. Wer Jesus annimmt und nichts für ihn tut, verliert sein Heil und ist auch nicht errettet. Ein Pastor meinte auch, nur weil man ein Übergabegebet spricht ist, man noch lange nicht errettet, weil ja jeder Idiot so ein Übergabegebet beten kann. Meine Frage lautet also, was ist dann die Gute Botschaft?! Alle sagen, man muss nur Jesus annehmen und schon sei man errettet, nur um dann zu merken, dass das dann doch nicht so einfach ist wie gesagt. Wenn man sein Heil wirklich verlieren kann, wozu ist dann Jesus für unsere Sünden gestorben? Ich meine, wenn Jesus durch sein Kreuzestod für unsere Sünden bezahlt hat und ich meine wirklich alle Sünden, dh die der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, wie kann man dann sein Heil verlieren?! Beispiel, jemand nimmt Jesus durch ein Übergabegebet an und klaut morgen 1 Euro, dann hat doch Jesus damals durch sein Kreuzestod genau für diese Sünde bezahlt oder nicht? Wenn es doch nicht so ist, wozu dann das Erlösungswerk von Jesus? Ist das nicht die Gute Botschaft, dass er für alle unsere Sünden bezahlt hat, damit jeder der an Ihn glaubt nicht verloren geht? Also wenn das nicht die Gute Botschaft ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Denn ich bin hier echt am Verzweifeln! Denn ich bin kein guter Mensch und erliege sehr häufig der Sünde.

    Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

    Liebe Grüẞe euer Sünder

    1. Lieber Bruder S.
      Sie müssen nicht verzweifeln, weil Sie immer noch Sünde tun. Wenn wir uns Jesus anvertrauen, schenkt er uns seinen Geist. Und doch bleibt, solange wir leben, auch noch die alte Natur lebendig. Warum gäbe es sonst die vielen Ermahnungen in der Bibel, nicht der alten Natur nachzugeben? Jeder Gläubige sündigt jeden Tag. „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1.Joh 1, 8-9) Die Frage ist nicht, ob wir sündigen, sondern ob wir ehrlich genug sind, es uns einzugestehen. Manche Fromme bauen eine scheinbar heilige Fassade auf, um andere zu beeindrucken. (Kol 2,20-23) Andere Fromme erpressen andere Gläubigen mit der Bibel und laden ihnen unerträgliche Lasten auf. (Matth 23,4) Beides erscheint gottgefällig und ist dennoch Sünde, sogar eine schwere Sünde.

      Sie sagen richtig: Jesus hat doch eine gute Botschaft gebracht. Und diese Botschaft beinhaltet, dass wir uns das Heil nicht durch gute Werke verdienen müssen. Wir werden „ohne Verdienst gerecht“ (Rö 3,24), allein durch das Vertrauen auf Jesus, dass es so ist. „Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann ein Mensch nichts dazu beitragen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden.“ (Eph 2,8-9)

      Aber Gott verbindet mit dem Geschenk seiner Gnade zugleich eine Hoffnung, nämlich dass uns die Freude über die Befreiung von aller Schuld nun unsererseits motiviert, anderen Menschen wohlzutun. „Wer liebt, hat das ganze Gesetz erfüllt.“ (Gal 5,14) Wer so leben möchte, wird noch mehr Freude ernten. „Freut euch allezeit und abermals sage ich euch: freut euch!“ (Phil 4,4) Freuen kann man sich nur, wenn die Errettung nicht zweifelhaft bleibt.

      Nun gibt es aber auch Menschen, die einen Anfang mit Jesus machen, aber von der Aufgabe, anderen Menschen wohlzutun und Freude zu verbreiten, nichts wissen wollen. Sie wollen rücksichtslos leben wie alle Welt und ihr Ego pflegen. Hier warnt die Bibel, dass auf diese Weise auch die Freude am Heil verlorengeht. „Wenn aber der böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht,  und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen, dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet und er wird ihn in Stücke hauen lassen…“ (Mt 24,48-51)

      Wer bei Jesus bleiben und zu seiner Gemeinde gehören will, der wird danach fragen, wie er anderen wohltun kann, und sich den Geboten Jesu orientieren, so gut er kann, so weit sein Glaube und seine geistliche Kraft reichen. (Mt 25,14 ff) Die wenigsten Gläubigen werden ein großes selbstloses Licht wie der Paulus. Die meisten bleiben kleine Lichter. „Denn ich habe keinen wie Timotheus, der so ganz meines Sinnes ist, der so herzlich für euch sorgen wird. Denn sie denken alle immer noch zu sehr an eigenen Angelegenheiten“ (Phil 2,20-21) So klagt Paulus, und dabei ist dennoch klar, auch die Gläubigen in Philippi, die immer noch den eigenen Sorgen Vorrang geben, gehören zur geretteten Gemeinde, die sich über das Heil freuen darf.

      Heilsgewissheit ist kein Wackelkontakt. Wer den Sohn hat, der hat das Leben. (1Joh 5,12) Auch wenn es Warnungen vor dem Missbrauch der Gnade gibt, so müssen wir uns vor jeglicher Theologie hüten, die die Botschaft von der Errettung zweideutig und unzuverlässig macht und die Gnade relativiert. „Gottes Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade.“ (Ps 30,6) Das sind die wirklichen Relationen.

      Viele Theologen drehen das gerne um. Da wird so viel gedroht und gewarnt, dass Gläubige ihr Leben lang Angst haben und selten einen Augenblick der Freude über das Heil erhaschen. Beispiele für diese perverse Theologie haben wir unter der Überschrift „Giftige Theologie“ zusammengestellt.

      Ich möchte Ihnen noch das kleine Buch „Kleinode“ von C.H.Spurgeon empfehlen. Ich habe es selbst immer gern gelesen, da es mE sehr gut zeigt, dass Christen trotz all ihrer Mängel und Schwächen Heilsgewissheit und Glaubensfreude haben dürfen.

      Lieben Gruß
      Bruder Benignus

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