Unsere Leitlinien

Ziel und Leitlinien dieser Webseite:

1. Religion kann die stärksten Kräfte in der menschlichen Seele entfesseln, sowohl positive wie negative. Wer mit der Bibel belehrt, betreibt eine „gefahrengeneigte Arbeit“, die mit spezifischen Risiken für die Gesundheit verbunden ist. Wie bei jeder Arbeit dieser Art gilt: Safety first! Sicherheit zuerst! Deshalb  beobachten und beschreiben wir die seelischen Vorgänge, die  durch die Interpretation von Aussagen in der Bibel initiiert oder verstärkt werden und erkunden in einer Qualitätsdiskussion, ob sie förderlich für den Glauben und für die seelische Gesundheit sind.

Nach dem Selbstzeugnis der Bibel ist sie ein sehr effizientes Werkzeug zur Erkundung der eigenen Person, das in die tiefsten Bereiche der Seele hineinwirkt (Hebr 4,12) und auf den Kontakt mit der unsichtbaren Welt Gottes vorbereitet. Bei richtigem Gebrauch hat sie auf den einzelnen Menschen und auf die Menschen  in seiner Umgebung eine heilsame und wohltuende (!) Wirkung. (1.Tim 1,10 / Phil 4,7-8). Sie schenkt ihm wirkmächtige Kraftquellen, Glaubensfreude und Gottvertrauen.

Die Bibel warnt allerdings davor,  dass ihre Worte auch in destruktiver Weise missverstanden und gebraucht werden können: „Der Buchstabe tötet.“ (2.Kor 3,17) Das ist der Fall, wenn beim Bibellesen „der Kopf das Herz bevormundet“, wenn man aus ihren Aussagen ein intellektuelles System macht, und wenn Ideologie und das Interesse an Einflusssicherung bei der Weitergabe biblischer Informationen eine Rolle spielen.

Die Erfahrung hat immer wieder gezeigt, dass Interpretationen der Heiligen Schrift möglich sind, die einzelne Menschen unangemessen belasten oder gar schädigen können („Giftige Theologie„) Insbesondere der perfektionistische Missbrauch biblischer Aussagen, der die Liebe und Freundlichkeit Gottes von eigener Leistung abhängig macht, kann zu schweren seelischen Erkrankungen (chronische Depressionen, Zwänge und Verdammungsängste) führen.

Deshalb sollte einer gewissenhaften Vermittlung religiöser  Inhalte grundsätzlich eine gründliche seelenkundliche Reflexion vorangehen.

Leider wird in bibeltreuen Gemeinden viel zu selten darauf geachtet, ob sich Gemeindelehrer die Mühe einer selbstkritischen Reflexion machen oder ob sie ihre theologische Biografie, ihre Prägung durch die Tradition, ihre persönliche Gewichtung von Bibelworten für irrtumslos und über jeder Korrektur stehend ansehen, und folglich für destruktive Wirkungen nur den Betroffenen verantwortlich machen werden.

Infolgedessen wird religiöser Missbrauch durch „buchstabenhörige“ Bibellehre bis heute kaum thematisiert bzw. bestenfalls als privater „Streit“ zwischen Gemeindeleiter und Gemeindemitglied verharmlost. Es gibt unseres Wissens bisher auch keine Vereinigung in der BRD, die die Interessen Missbrauchsgeschädigter vertritt und sich für eine Milderung des religiösen Nötigungsprivilegs einsetzt. Wo sind Anlaufstellen, die Missbrauchsberichte auswerten, die eine unparteiische Ursachenanalyse erstellen und die Verursacher zur Verantwortung ziehen?

Beim Thema des sexuellen Missbrauchs reagiert die Öffentlichkeit inzwischen sehr sensibel, beim Thema des religiösen Missbrauchs hingegen gar nicht, obwohl der religiöse Missbrauch flächendeckend von unterschiedlichsten religiösen Gemeinschaften unter Berufung auf die Bibel betrieben wird und folglich viel mehr Menschen von religiöser Nötigung, Bedrohung und Erpressung betroffen sind als von sexuellem Missbrauch.

Die komplizierte „religiöse Frage“ beschäftigt fast jeden Menschen. Es ist schwerlich damit zu rechnen, in jeder Hinsicht befriedigende Antworten zu finden. Was aber getan werden kann und muss, ist eine ehrliche, widerspruchsfreie Bearbeitung dieser Frage, durch die das scheinbar Verlässliche der theologischen „Konditionierung“ ausgeschieden wird.

Die Glaubwürdigkeit einer Glaubensauffassung oder Religion spiegelt sich wieder in ihrer Fähigkeit, Fragen ehrlich zu beantworten und offengelegte Mängel nachzubessern. Dabei helfen 10 wichtige Fragen.

Auf der Grundlage dieser Vorarbeit kann der Glaube seine Kraft optimal entfalten, wenn die Sicherheit, die das Materielle bietet, durch Schicksalsschläge, durch Krankheit oder in fortschreitendem Alter als Illusion offenbar wird.

2. Infolge der Kräfte, die Religion auslöst, ist sie das ideale Instrument für Machtmenschen. Ohne Transparenz und Offenheit ist die Gefahr des gewissenlosen Machtmissbrauchs in religiösen Systemen sehr hoch. Insbesondere junge Menschen sind unfairen Manipulationen besonders ausgesetzt.

Deshalb ist es uns wichtig, rechtzeitig auf Gefahrenquellen hinzuweisen. Dabei nehmen wir den Schutz des Einzelnen stets wichtiger als das Interesse von „Schriftgelehrten“, die sich um eine fleckenlose Fassade des Christentums bemühen („Blinder Fleck„), die möglichst werbewirksam ist.

Alle Fragen, Probleme und Nöte mit dem christlichen Glauben können offen angesprochen werden.  Jeder Kommentar wird veröffentlicht. [1]   Auch werden alle Beiträge, die uns korrigieren, hier veröffentlicht. [2]

3. Bei der Beantwortung haben die Grundlagen der Liebe zu Gott und den Menschen, die Qualitätsstandards Jesu – Barmherzigkeit, Liebe zur Gerechtigkeit, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit (Matth 23,23) den Rang, der ihnen von Jesus selbst zugewiesen worden ist: d.h. oberste Priorität.

Liegt der Fokus auf diesen Maßstäben, kann der Glaube seine ganze (Überzeugungs-)Kraft entfalten und Menschen zum Segen werden.

Werden die Maßstäbe Jesu hinter anderes, hinter Dogmen, Traditionen, Bedürfnissen zurückgestellt, entsteht scheinbarer Glaube mit allen Nebenwirkungen des Selbstbetrugs.

4. Für die Sorgfalt bei der Beantwortung einer Frage ist es unerheblich, ob sie von vielen oder nur von wenigen Menschen als seelisch belastend wahrgenommen wird – so wie  auch Jesus dem einzelnen Menschen seine volle Aufmerksamkeit geschenkt hat.

5. Für die Sorgfalt bei der Beantwortung einer Frage ist es unerheblich, ob etablierte religiöse Institutionen oder der Mainstream der Gläubigen eine Bearbeitung wünschen oder nicht – so wie auch Jesus gegenüber religiösen Institutionen oder gegenüber allgemein akzeptierten Ansichten seine Unabhängigkeit gewahrt hat.

6. In der Erkenntnis, dass Ehrlichkeit und Offenheit langfristig viel mehr zur Einheit der Gläubigen beiträgt als Dogmatismus, orientieren sich alle, die diese Webseite mitgestalten, an der „eisernen Reserve“ der fünf fundamentalen Heilstatsachen des christlichen Glaubens.

Im Notwendigen Einheit, im Nicht-Notwendigen Freiheit, in allem aber die Liebe! (Rupertus Meldenius)

Statt Gläubigen vorzuschreiben, was sie alles  glauben sollen, erscheint es uns sinnvoller, Mitchristen zu ermutigen, ihr  Urteilsvermögen durch Beachtung der Qualitätsstandards Jesu zu üben.

7. Wir legen Wert auf freundlichen Umgang mit Gesprächspartnern und Kommentatoren, umso mehr als eine religiöse Sichtweise sehr häufig dem Schutz vor seelischen Verletzungen dient. Deshalb beachten wir die  fünf Regeln des freundlichen Umgangs mit Andersdenkenden.

Wir sind uns bewusst, dass eine abweichende Sichtweise uns die Möglichkeit gibt, eigene Motive und eigene Sorgfalt zu überprüfen.

Dem freundlichen Umgang dient auch, dass wir uns grundsätzlich der Alltagssprache befleißigen, so wie es Jesus getan hat, da die übliche theologische Spezialistensprache sehr oft zur Vortäuschung von Einsicht und Gewissheit verwendet wird.

Namensnennung wird möglichst vermieden, sofern nicht Quellen zitiert werden müssen. Kommentare können auf Wunsch auch anonym mit einem Decknamen eingestellt werden.

 


[1]  Vorbehalt: Formulierungen sollten nicht gegen die „Nettiquette“ verstoßen, andernfalls ist es möglich, dass sie durch Punkte o.ä. ersetzt oder zurückgewiesen werden – im Interesse eines freundlichen Gesprächsklimas. Falls Artikel entfernt werden – etwa um Doppelungen oder Trigger zu vermeiden – , so werden auch die zugehörigen Kommentare gelöscht. Falls gewünscht wird, sie weiter zu veröffentlichen, so bitten wir den Besucher, sie zu einem neu ausgewählten ähnlichen Artikel wieder einzuschicken.  Manche Einsendungen sind zu lang und werden demzufolge selten oder gar nicht gelesen. In diesem Fall wird der Beitrag in kleine Portionen aufgeteilt.