Ist die Bibel Gottes Buch?

Gläubige sagen: Die Bibel ist Gottes Buch. Aus der Bibel erfahren wir, dass Gott dem Menschen nicht fern, sondern nah ist, dass Gott gut, ja die Liebe selbst ist. Sie teilt dem Leser mit, dass er eingeladen ist, ein Freund Gottes zu werden und dass er auf unzerstörbares Glück in der unsichtbaren Welt Gottes hoffen darf.

Es geht also um Liebe in diesem Buch – trotz mancher Merkwürdigkeiten und deprimierenden Mitteilungen. Ja gerade die deprimierenden Merkwürdigkeiten helfen uns vielleicht, darüber nachzudenken, was Liebe eigentlich ist. Das ist sehr wichtig. Liebe ist unendlich kostbar in dieser Welt, in der es meist kalt und lieblos zugeht.

Kann Gottes Buch uns helfen zu lieben?

Wenn das so ist, dann sollte dieses Buch nur in einer göttlichen, d.h. liebevollen, barmherzigen und konstruktiven Weise gebraucht und gelehrt werden. Wie können wir anders erwarten, dass es uns Glaubensfreude und den Wunsch nach Wahrhaftigkeit schenkt! Oder?

Leider ist das überhaupt nicht selbstverständlich.

Wie sieht er aus, der angemessene Gebrauch der Bibel? „Der Buchstabe tötet“ sagt die Bibel selbst (2.Kor 3,6).

Das verwundert doch sehr. Wir lesen doch in der Bibel, um darin für unser Leben Stärkendes und Wertvolles zu finden. Und wir lesen die Buchstaben – wie sollte es anders gehen?

Der Buchstabe, das Wortwörtliche, das Geschriebene – kann es der nicht am besten erfassen, der über genaue Kenntnis der Sprache und der Grammatikregeln verfügt und den Inhalt aus dem Wortsinn und Kontext erschließt? Und dieser Buchstabe soll nun unbekömmlich, zerstörerisch, destruktiv sein?

Der Gedanke, dass der Buchstabe töten, zerstören könnte, ist unter manchen Gläubigen tabu. Sie sind umgekehrt der Meinung, dass man auf dem richtigen Weg ist, wenn man biblische Aussagen möglichst eins zu eins in das praktische Leben überträgt, dem „Buchstaben der Bibel“ möglichst wortgetreu folgt. Sie sind ebenfalls der Überzeugung, dass  den Mitgliedern ihrer Gemeinden ehrliches und selbst verantwortetes Fragen und Prüfen abzugewöhnen ist, wenn man „den Glauben“ gesund erhalten will.

Hinweise auf schädliche Wirkungen der Gemeindelehre kratzen am Image von Leitfiguren und religiösen Gemeinschaften, und das ist ganz und gar unverzeihlich.

So ist es wenig erstaunlich, wenn das, was helfen, befreien und aufrichten soll, nicht selten in destruktiver Weise gebraucht wird.

Was ist das Ergebnis?

Zum einen wird vielen Menschen ein Interesse am Christentum von vornherein unmöglich gemacht, weil sie erkennen, dass der Glaube der „buchstabenhörigen“ Christen ohne Selbstbetrug, Bevormundung und Manipulation kraftlos in Nichts zusammensinkt.

Zum anderen verlassen ständig Gläubige die Gemeinde, weil sie den Widerspruch zwischen Heilspropaganda und seelischer Erpressung nicht mehr verkraften und schließlich am Glauben verzweifeln (Notfall-Berichte) . Manche vegetieren den Rest ihres Lebens in tiefer Depression mit einem verkrüppelten Glaubensrest dahin, andere werfen den Glauben ganz weg.

Dieses verheerende Ergebnis stört egomanische und narzisstische Gemeindeleiter nicht im Geringsten. Ihnen genügt vollauf, wenn sie im buchstabenhörigen Mainstream anerkannt sind und eine feste Klientel vor Ort haben, die ihnen blindgläubig folgt.

Die befreiende biblische Botschaft hat dieses elende Ergebnis nicht verdient. Sie hat die Kraft „lebendig zu machen“.

Achte deshalb darauf, dass drei Dinge glaubwürdig und unverfälscht vermittelt werden:

Liebe – Glaubensfreude – Wahrhaftigkeit

Die Liebe freut sich über die Wahrheit.“ (1.Kor 13,6)

Unseren Besuchern, die in erster Linie an konstruktiven, bibelkundlichen Informationen und weniger an der Vorbeugung gegen religiösen Missbrauch interessiert sind, können wir die Menü-Abschnitte „Inspirierte Impulse“ und „Heilsame Bibellehre“ empfehlen, die wertvolle und hilfreiche Informationen aus und über Gottes Buch zur Verfügung stellen.

 

Artikel aktualisiert am 01.01.2024

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