Gift Nr. 29


29. Behauptung: “Ein Christ darf sich nicht wehren, darf auch nicht Ersatz des Schadens fordern. Er muss Unrecht, das ihm zugefügt wird, hinnehmen, muss vergeben und vergessen. Andernfalls ist er ein “Schalksknecht” (Mt 18,32 ff) und wird von Gott mit der Hölle bestraft!”

Sich alles gefallen lassen müssen, um nicht von Gott bestraft zu werden… ? Was wird bei dieser deprimierenden Einstellung anderes herauskommen als erlernte Hilflosigkeit und Anfälligkeit für Depression ? Der Geschädigte wird ja doppelt geschlagen und erniedrigt, einmal durch den Übeltater, dann aber auch durch Gott selbst, der sich durch Missachtung des Rechtes auf die Seite des Täters stellen und dem Starken gegen den Schwachen beistehen würde.

Wer das Gleichnis Jesu vom “Schalksknecht” (Mt 18, 23 ff) so versteht, der verfälscht den Inhalt. Man muss genau lesen. Die Pflicht, eine vergleichsweise kleine Schuld zu bezahlen, wird nicht in Frage gestellt. Der Kleinschuldner will ja zahlen. Das Furchtbare ist, dass der Schalksknecht, dem selbst eine Riesenschuld erlassen wurde, nicht bereit ist, geduldig zu warten. Ohne jedes Mitgefühl fordert er brutal das Unmögliche, die sofortige Bezahlung, um den Kleinschuldner ins Gefängnis zu bringen, wo er die Schuld vielleicht gar nicht mehr abarbeiten kann. Diese Hartherzigkeit empört den König aufs Äußerste, sodass er den Erlass der großen Schuld widerruft.

Das Bezahlen einer vergleichsweise kleinen Schuld ist nichts Anrüchiges, sondern eine Selbstverständlichkeit. Auch im Kleinen soll der Gläubige treu sein (Lk 16,10) bzw. niemandem etwas schuldig bleiben (Rö 13,8). Umgekehrt darf er faires Verhalten auch von anderen, insbesondere von Mitchristen erwarten. “Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden wollt.” (Mt 7,12) Wäre es anders, dürfte der Gläubige von anderen nichts zurückfordern, weil ihm ja Christus alle Schuld vergeben hätte, so wäre der Gläubige sehr bald wirtschaftlich ruiniert. Es wäre geradezu dumm von ihm, sich als Christ zu erkennen zu geben, wenn er sich an solche Regeln halten müsste. Daran glaubt im Ernst niemand! Und doch wird man in etlichen Gemeinden immer noch mit destruktiven Behauptungen, die dem Gläubigen das Recht auf faire Behaldlung absprechen, konfrontiert.

Worum geht es Jesus wirklich ?

Jesus sagte in der Tat: “Wenn dich einer auf die eine Backe schlägt, dann biete ihm die andere auch dar.” (Mt 5,39) Der Gläubige soll nicht Böses mit Böses vergelten! Vielleicht ist der andere nur deshalb böse, weil er auch verletzt wurde und unglücklich ist. Wenn man nicht mit gleicher Münze heimzahlt, sondern großzügig reagiert, dann wird der Konflikt nicht verschlimmert, sondern kann einschlafen.

Jünger hat seine Jünger aufgerufen, für ihre Feinde zu beten (Mt 5,44) – ein Gebot, das den christlichen Glauben deutlich vor den Religionen der Welt auszeichnet. Der Gläubige darf beten, dass sie auch Christus finden und durch ihn mit einem neuen Leben beschenkt werden. Wenn Christen sich böse verhalten, dann sollte er für sie bitten, dass sie zu Christus zurückfinden. “Lass nicht das Böse über dich siegen, sondern überwinde das Böse mit Gutem“. (Rö 12,21) Das ist ein Versprechen! Das Böse kann überwunden werden. Ein Feind kann zum Freund werden! Das alles ist möglich bei Gott!

Durch diese Haltung nähert sich der Jünger der Haltung Jesu, der aus Liebe zu Menschen, die es nicht verdienten, viel Leid auf sich nahm. Und so wie Jesus später dafür vom Vater geehrt und belohnt wurde, so wird auch der Gläubige, der sich wie Jesus verhält, am Ende wiederhergestellt.

Welche Waffe auch immer gegen dich gerichtet wurde – sie wird nicht über dich siegen. Was immer auch Menschen gegen dich sagen – du wirst sie im Gericht dafür verurteilen. Dieses Recht gehört zum Erbe der Menschen, die mir dienen. Ich, Gott, habe es gesagt, und das gilt. (Jes 54,17)

Es ist ein wunderbares Geschenk, dass der Gläubige nicht dem Hass unterworfen ist, der nach einer bösen Tat aufsteigt und alles weitere bestimmen will.

Der Verzicht auf Vergeltung annulliert nicht das Recht, sich vor weiteren Übergriffen mit erlaubten Mitteln zu schützen. Notorisch schädlich handelnde Menschen müssen zurechtgewiesen werden, damit sie vorsichtiger werden und damit der Respekt vor dem Recht in der Gemeinschaft gestärkt wird . Natürlich immer mit erlaubten Mitteln. Paulus bestand auf einer öffentlichen Entschuldigung der Stadtobersten, nachdem man ihn zu Unrecht ausgepeitscht hatte. (Apg 16,35-39) Jesus wies den Mann zurecht, der ihm grundlos geohrfeigt hatte. (Jo 18,22+23)

Jeder Pädagoge oder Lehrer weiß, dass es sinnlos ist, eine Regel aufzustellen, ohne ihre Missachtung zu bestrafen. Wer die Missachtung einer Abmachung stillschweigend toleriert, wird nicht mehr ernstgenommen. Seine Autorität ist erheblich geschrumpft. Je wichtiger eine Regel, desto nachdrücklicher muss auf ihre Missachtung reagiert werden.

Der Gläubige dient “dem Besten der Stadt“, (Jer 29,7) seinen Mitmenschen und sich selbst, wenn er für den Respekt vor dem Recht eintritt. Keine Gemeinschaft kann ohne Regeln der Fairness gedeihen. Deshalb kann der Gläubige guten Gewissens in einem Betriebsrat mitarbeiten und auf diese Weise dazu beitragen, dass Mitarbeiter vor willkürlichen Übergriffen und Machtmissbrauch geschützt werden. Er darf erfahren: Gott ist der “Freund des Rechts“. (Ps 37,28) Sein Wort hat Macht und das Recht, das sein Wort beachtet und den Nächsten schützt, sollte die Macht haben, die ihm zusteht. (Jes 32,1 ff)

In der “Gemeinschaft der Heiligen” gilt das noch viel mehr. Es darf dort nicht geduldet werden, dass ein Christ den anderen mit bösem Verhalten schädigt. Denn eine Gemeinde untersteht der Autorität Jesu, des “guten Hirten” (Jo 10,12), der um den Schutz der schwachen Mitglieder besonders besorgt ist. Würde man das Böse hinnehmen, so würden sich andere daran ein schlechtes Beispiel nehmen, die Predigt über “Heiligung” oder die “Pflichten eines Hirten” würde unglaubwürdig. “Weh den Hirten, die sich selbst weiden! … Auf den Schwachen passt ihr nicht auf, den Kranken versorgt ihr nicht, den Verwundeten verbindet ihr nicht, den Verirrten holt ihr nicht und den Verlorenen sucht ihr nicht.” (Hes 34,2-4)

Deshalb ist die Sache zu klären. Zunächst soll der Betroffene mit dem Übeltäter reden, um ihn zu gewinnen. Gegebenenfalls soll er Zeugen hinzuziehen und – falls das erfolglos bleibt – das Sache vor die Gemeinde bringen. (Mt 18,15-18) Die letzte Konsequenz der Unverbesserlichkeit ist der Hinauswurf: “Trennt euch von dem, der böse ist“. (1.Kor 5,13) Diese Trennung gilt grundsätzlich immer für alle Gemeinden. Eine Gemeindeleitung, die den reuelosen Täter aufnimmt, versündigt sich.

Gemeinden, die Übeltäter dulden, rechtfertigen dies gerne mit dem Wort Jesu, dass man “Unkraut und Weizen zusammen bis zur Ernte aufwachsen lassen” soll. (Mt 13,29-30) Dieser Hinweis Jesu kann sich aber nicht auf einen Rechtsstreit beziehen, da für diesen Fall klare Anweisungen gegeben sind.

Hier geht es ihm darum, dass man über die geistliche Einstellung anderer Mitglieder der Gemeinde nicht vorschnell urteilen soll. Wie schnell ist ein pharisäisches Urteil in vermeintlicher Erkenntnis gefällt, bloß weil man die eigene geistliche Unreife nicht erkennt. Wie schnell geschieht es, dass die Liebe erkaltet, weil man sich in theologischen Nebensächlichkeiten nicht mehr einig ist. Mit Unfreundlichkeit und Distanz wird man den andersdenkenden Bruder erst recht nicht überzeugen und bringt damit für ewige Zeiten den Geist der Spaltung in die Gemeinde. Obwohl so häufig betrieben, ist das in der Tat eine Sünde, die vom Himmel ausschließen kann (Gal 5,21). Auf diese Weise kann es dazu kommen, dass jemand Unkraut herausreißen will und am Ende vom Herrn selbst als Unkraut betrachtet wird!

Deswegen der treue Rat Jesu: Überlasse das Urteil dem Herrn! Lass es deine Liebe nicht trüben, dass der andere dir manchmal nicht fromm genug erscheint. Du kannst in das Herz eines Menschen nicht hineinsehen. Die Gefahr ist zu groß, dass du ungerecht urteilst und nur sinnlos verletzt. Gott wird das Leben des Bruders am Ende gerecht beurteilen so wie dein Leben auch. Jeder wird ganz allein vor Gottes Richterstuhl stehen und ob er sich selbst in positivem Licht gesehen hat, das fällt nicht ins Gewicht: “Mir ist es nicht so wichtig, wie ihr oder andere über mich urteilen. Wie ich über mich urteile, spielt auch keine Rolle. Zwar bin ich mir keiner Schuld bewußt, aber damit bin ich noch nicht freigesprochen. Entscheidend ist allein Gottes Urteil! Deshalb urteilt nicht voreilig über mich. Wenn Christus kommt, wird er alles ans Licht bringen, auch unsere geheimsten Gedanken. Dann wird Gott jeden so loben, wie er es verdient hat.” (2.Kor 10,18)

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Artikel aktualisiert am 25.04.2018

4 thoughts on “Gift Nr. 29”

  1. Sehr geehrter Bruder Benignus,

    vielen Dank für Ihre Antwort; der letzte Brief war wirklich unverschämt lang. Wäre es möglich,
    ihn zu löschen? Wenn ja, bitte ich darum. Nicht aber Ihre Antwort.

    Aber natürlich lese ich in dieser Seite, sogar sehr viel; Gottseidank schreibe ich nicht immer.

    Hier kommt mir alles so leicht und tröstlich vor, dass ich es kaum glauben kann. Nach jahrelanger Gehirnwäsche nicht nur von YT-Videos sondern auch durch etwa gleichaltrige Freundinnen, die ALLE in die Freikirche abgewandert und neu getauft worden sind, ist das echt schwierig.

    DIESE alle stellen die von mir erwähnten Behauptungen auf, nicht die Kirche. Sie wird mitsamt allen Katholiken nur verteufelt; nirgendwo gibt es ein gutes Wort über die Kirche.

    Ich möchte den alt gewordenen Katholiken sehen, der das gut verkraftet. Von der Kirche habe ich nie gar nichts Destruktives gehört.

    Abgesehen von den Missbrauchsfällen (und vom jetzigen Papst, der mir ZU frei denkt) habe ich an der
    Kirche nichts auszusetzen. Gäbe es kein Internet, wäre ich jetzt abgesehen vom Gesundheitszustand
    eine zufriedene alte Katholikin.

    Seien Sie mir bitte nicht böse.
    LG Elisabeth

    1. liebe Elisabeth, natürlich habe ich Ihren Brief wunschgemäß gelöscht. Doch bin ich auch dankbar für Ihre Briefe. Sie sind ein Beweis für die Gefährlichkeit des ideologischen Missbrauchs der Bibel, der oft von den Tätern bestritten wird. Ich darf es Ihnen noch einmal sagen: Sie haben das Recht und auch die Pflicht sich zu freuen. Ich bin gekommen, dass eure Freude vollkommen sei! sagte Jesus. Wie anders soll sonst Liebe zu ihm entstehen? So bitte ich Sie herzlich: bleiben Sie auf dem erkannten guten Weg und lassen sich nicht wieder durch die alten Giftmischer einfangen. Den Aussagen unserer Website dürfen Sie vertrauen, denn wir haben keine Zensur und lassen uns gerne von jedermann prüfen und korrigieren. Alles Liebe und Gott befohlen Ihr Bruder Benignus

  2. Sehr geehrte Damen und Herren oder lieber Bruder Benignus!
    Lange habe ich mich nicht gemeldet mit meinen unzähligen Fragen. Bitte verzeihen Sie mir diese neue Belästigung. – Ich höre mir verschiedene Bibelseiten auf YT an und werde immer mehr verwirrt. Bitte verzeihen Sie mir auch fallweise Wiederholungen. Ich bin fast 71 und jetzt wahrscheinlich sehr krank, weiß es noch nicht genau. Vielleicht ist für mich bald Zeit, zu gehen. Lange war ich entsetzlich traurig darüber, habe noch immer keine Sehnsucht nach dem Tod; aber im Hinblick dessen, wie die Welt sich seit der Pandemie, die ich für absichtlich herbeigeführt halte, und was noch alles auf uns zukommen wird, macht es mir jetzt nicht mehr so viel aus. Einmal kommt das sowieso und nochmals diese ganze Todesangst durchmachen möchte ich nicht. Immerhin habe ich eine lange friedliche Zeit in meiner Heimat Österreich erleben dürfen. Dass mein Leben leer und durch Krankheit beeinträchtigt war, spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich hatte an vielen Dingen Freude, die ich jetzt nicht mehr haben kann. Z.B. Ausflüge mit der Kamera. Hier kommt die erste Frage: In der Bibel steht doch, dass man sich von nichts ein Bild machen darf. Dort steht ausführlich, man darf sich kein Bild machen; nicht von dem, was am Himmel noch auf der Erde noch am und unter Wasser ist usw., die Sprache in der Bibel ist so. – „Macht euch keine Bilder und betet sie nicht an!“ Ich weiß in meinem hohen Alter noch immer nicht, was ist für unseren Herrn nur Freude an etwas Schönem oder bereits Anbetung. Schlimm! Ich war jahrzehntelang Hobbyfotografin. Ich habe Freude an meinen Bildern; jetzt erst recht, weil ich schon seit Jahren kaum einen langen Spaziergang machen kann. Schuld daran bin ich selbst; bin schlecht mit mir umgegangen aus Verzweiflung. Ständiges Leiden vertreibt alle Freunde, auch wenn man nicht jammert. Es genügt, wenn man nicht mitmachen kann, was die anderen gern tun. — ALLE diese Bibelseiten sagen, an der Bibel darf man kein einziges Wort kritisieren; man darf nichts hinzufügen und auch nichts wegnehmen. Die letzten zwei Dinge kann man sowieso nicht tun, sofern man nicht die Bibel neu schreibt. Aber auslegen kann man sie falsch. Es ist das schwierigste Buch, mit dem ich mich je beschäftigt habe und nach wie vor kriege ich beim Lesen solche Angst, dass ich sie oft weglegen muss. Dabei ist sie stellenweise sehr spannend. – „Wer beim Lesen des Wortes Gottes keinen Trost oder gar Furcht empfindet, dessen Vater ist der Teufel.“ — Das AT muss man nicht unbedingt lesen, sagen die einen. Man muss alles lesen und zwar im Kontext, sagen die anderen. DAS verstehe ich; liest man nur irgendwelche Kapitel, kennt man sich wirklich gar nicht aus.
    – Die Hölle: Jesus Christus verweist immer wieder im NT auf den „Feuersee, in dem das Feuer nicht erlischt und der Wurm nicht stirbt“. Ich glaube Herrn Jesus und ich glaube an die Hölle; frage mich aber wiederholt, wer verdient sie wirklich. Es gibt schauerliche Höllen-Videos auf YT, freilich von Menschen gemacht aber SO wird es uns lt. Bibel versprochen. Jesus Christus hat sogar einem der Verbrecher neben sich, als er am Kreuz hing, verziehen, weil dieser kurz vor dem Tod sein Unrecht eingesehen hat. – Es genügt, nicht an Gott zu glauben; vor allem, nicht an den Opfertod Jesu am Kreuz zu glauben. Was ist mit denen, denen niemand den Glauben vorgelebt hat? Die aus irgend einem Grund nicht glauben können? — Dass wir Katholiken jetzt verteufelt werden wie noch nie, ist für einen alten Katholiken freilich auch ein großes Problem. Erst im hohen Alter habe ich erfahren, dass man strikt nach der Bibel leben muss; die Katholiken haben schon vor Jahrhunderten viele biblische Regeln nach eigenem Gutdünken umgedreht. — „Jede Sünde ist gleich schwer. Es ist egal, ob du dir mit einem Stück Kuchen zu viel den Magen verdirbst oder ob du jemanden tötest.“ Echt? Sünde ist wirklich gleich Sünde? – In diesem Fall verstehe ich, wenn alle die YT-Prediger sagen, dass nur ca. 8 % aller Christen mit Gott im Ewigen Jerusalem leben werden. – Man sündigt so viel unbewusst. – „Du darfst nichts lieben, was in und von der Welt ist.“ – Schade. Ich liebe meine Heimatstadt, obwohl wir gerade hier mit aller Gewalt zur 3- od. 4fachen Covid-Impfung pro Jahr durch die Hintertür gezwungen werden. Ist in der ganzen EU so, vielleicht sogar weltweit. Weil drei Personen in meinem kleinen Bekanntenkreis unmittelbar nach einer der Impfungen verstorben sind (der Jüngste war 30) u. ein 15jähriger im Koma liegt, weiters eine gute Freundin von mir seit der 2. Impfung dauerkrank ist, lässt mich an dieser Impfung mehr als zweifeln. – Ich liebe den Schlossberg, den ich wohl nie mehr besuchen kann; auch die Murinsel, ebenfalls unerreichbar. Und die noch ziemlich intakte Natur in der Gegend, wo ich wohne. Noch kann ich manchmal auf einer Bank in der Wiese sitzen, bis der neue Wohnsilo gebaut wird. – Solange man auf der Erde ist, liebt man das, was man hat und was einen umgibt. Man darf es nur nicht über Gott stellen. Ob das genügt? – Oft habe ich mich gefragt, und es ist wohl auch das verboten, warum der allmächtige, ewige Gott auf solche Kleinigkeiten eifersüchtig sein kann. („Ich bin ein eifernder Gott, der Anspruchsvolle, und ich beanspruche ungeteilte Liebe.“) Okay, schon als kleines Kind wollte ich bei Gott sein und habe mir mit 7 Jahren gewünscht, dass er mich sterben und in seinen Himmel einlässt. Ich war oft krank und litt seit dem 5. Lj. an heftiger Migräne, mehrmals pro Woche. Das ist ein heftiger Schmerz, verbunden mit Übelkeit, ein echtes Martyrium. Mein Leben wäre sonst schön gewesen aber dieses Leiden hat mir eigentlich viele Wege versperrt; je größer ich wurde, desto länger und heftiger wurden die Anfälle und es gab früher nichts dagegen. So war auch meine Arbeitsleistung an solchen Tagen ungenügend u. ich habe viel Spott und Unverständnis ertragen müssen, obwohl man mir den Schmerz angesehen hat. Habe mich auch nie vollwertig gefühlt. Auch auf Partnerschaft habe ich wegen diesem und anderer Leiden verzichtet. Erst mit 50 war ich davon befreit. – Gott ließ mich weiterleben und ein hohes Alter erreichen, aber gut gelebt im Sinn Gottes habe ich nicht. So gut wie alle mein Freunde waren und sind (soweit noch vorhanden) Atheisten, Buddhisten, Esoteriker od. bestenfalls Agnostiker. Ich habe oft versucht, sehr vorsichtig und ohne mit der Tür ins Haus zu fallen, herauszufinden, warum sie so fest an den „Urknall“ glauben, sich aber die Existenz Gottes nicht vorstellen können. Ohne Erfolg. Wenn sie mich nicht auslachen, werden sie wütend. – Lade ich auf FB mal eine Bibelseite hoch, hagelt es Vorwürfe, ich soll sie mit diesem „Blödsinn“ in Ruhe lassen. Ich glaube der Bibel ja, gerade deswegen macht sie mir Bauchweh. Habe mir das Buch gekauft „Was dachte sich Gott, als er den Menschen erschuf?“ von Kenneth C. Davis. Das Buch ist hochinteressant, weil leicht verständlich ABER es erklärt alle Stolpersteine, die in der Bibel vorhanden sind (und die von den Freikirchlern hartnäckig verneint und die bloße Erwähnung als „böse und vom Feind inspiriert“ bezeichnet werden). Kann trotzdem nicht alles nachvollziehen. – Z.B. Jesu Verbot, einen Mann, der ihm nachfolgen will, den toten Vater zu begraben. – Oder Jesu Worte „wer meinetwegen nicht Vater, Mutter, Bruder, Schwester (usw.) verlässt, um mir nachzufolgen, ist meiner nicht würdig.“ Also, man darf wirklich an gar nichts hängen. – Jesu manchmal harte Worte an seine Mutter (die wir gottlose Katholiken fallweise anrufen … ich trau mich schon gar nicht mehr, das Ave Maria zu beten) wie „Frau, was habe ich mit dir zu schaffen, meine Zeit ist noch nicht gekommen“ bei der Hochzeit zu Kanaan, als Jesus Wasser in Wein verwandelt hat. Oder auch die leise Rüge lange vorher, als Jesus als 12jähriger Knabe im Tempel geblieben ist, um den Weisen zuzuhören, als seine Eltern nachhause zurückgekehrt sind und ihren Sohn dann suchen mussten. – Ich bin keine Feministin, ich finde weder die Verherrlichung der Männer gut noch das ewige Geschrei der Frauen nach mehr Gerechtigkeit – obwohl sie Recht haben, vor allem, was ihre Bezahlung betrifft; noch immer verdienen Männer mehr als Frauen für die gleiche Arbeitsleistung, sofern es sich in den letzten Jahren nicht geändert hat. (Das dürfte so sein, heute kann jede noch ganz junge Frau sofort irgendwo Chefin werden oder sogar ein verantwortungsvolles Amt in unserer unmöglichen Regierung übernehmen.) Aber in der Bibel sind Frauen wirklich die 2. Garnitur, verglichen mit den Männern. (Allerdings war Jesus mit mehreren Frauen gut befreundet und hat sie ernst genommen.) – Beispiel: Gott hat von Abraham verlangt, ihm seinen Sohn Isaak zu opfern, um Abrahams Liebe zu ihm zu prüfen. Schweren Herzens wollte Abraham gehorchen, doch Gott schenkte ihm dieses Opfer und sandte ihm ein Tier, das er opfern konnte. – Ein anderer dämlicher König, der in den Krieg zog, versprach Gott als Opfer das Erste, was ihm entgegenlaufen würde, wenn Gott ihm zum Sieg verhilft. Das tat Gott, der König hat den Feind besiegt. Was ihm entgegenlief, war kein Tier (wie wohl erhofft) sondern seine einzige gottesfürchtige Tochter. Sie wurde geopfert; hier hat Gott nicht Gnade walten lassen. Und so weiter. – Verstehen kann ich den Herrn nicht aber es muss oder soll wohl nicht sein. Gottes Rechtsprechung ist eine andere als unsere. — Ich beende nun diese Suada; bitte verzeihen Sie mir diese. Ich kann mit niemandem über solche Dinge sprechen. Habe auch schon lange keine Kirche mehr besucht, feiere nur am Sonntag den kathol. Gottesdienst mit. Kann nicht lange stehen, schon gar nicht in einer Menschenmenge, LEIDER. Zuhause geht das; man steht leichter eine Zeitlang, wenn die Couch daneben steht. Nicht aber in der Kirche, wenn man sich wegen Schwäche hinsetzen muss und Aufsehen erregt. Allerdings vermisse ich den echten Gottesdienst und dass ich jahrelang keine Sakramente empfangen habe, wird Gott sehr missfallen. Seit der Pandemie ist natürlich auch alles erschwert, auch beim Gottesdienst. Lange hat es bei uns gar keinen gegeben. Auch jetzt muss man mit FFP2-Maske die Kirche besuchen; es wird wieder Hand geschüttelt beim Friedensgruß aber das passt eigentlich nicht zum Maske-Tragen. Egal. Gott hat uns ja Seuchen in der Endzeit vorhergesagt.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute. Freundliche Grüße von Elisabeth Zamecnik

    1. Liebe Elisabeth,
      nun haben Sie mir wieder einen so langen Brief geschrieben – voll Traurigkeit. Und wieder so viel überflüssige Ängste. So fragen Sie mich hier allen Ernstes, ob jede Sünde gleich schwer ist? Die Antwort ist auf unsere Webseite zu finden: unter https://matth2323.de/gift-nr-08/ . Warum gehen Sie diese Liste nicht einmal durch?

      Ich begreife Ihr Verhalten nicht. Über giftige Theologie, über Werkgerechtigkeit informieren wir ausführlich, auch über das Thema „Hölle“, dass Sie immer noch belastet. Lesen Sie doch nach unter https://matth2323.de/hoellen-angst/ . Warum haben wir die Webseite so umfangreich gemacht? Damit kein Christ mehr unter Angst vor der Bibel leiden muss.

      Auch zu der Geschichte des Jephtah, der seine Tochter opfern musste, gibt es einen Beitrag unter https://matth2323.de/was-taugen-geluebde/

      Was das Abendmahl betrifft: es gibt keine keine einzige Stelle, die dazu verpflichtet. Es soll eine Glaubenshilfe sein und keine neuer Stolperstein. (https://matth2323.de/gift-nr-06/ )

      Statt unsere Webseite zu studieren und geistliches Denken zu trainieren, bis Sie zu stabiler Glaubensfreude gefunden haben, geistern Sie im Internet herum und belasten Ihre Seele immer wieder neu mit fragwürdigen YT-Inhalten. Im eigenen Interesse sollten Sie einen großen Bogen um YT-Videos machen, auch um Glaubensdiskussionen auf Facebook. Sie sind nicht stabil genug dafür und haben zu wenig Instinkt, um zu erkennen, was scheinheilig und destruktiv ist. Das Internet ist voll von Leuten, die von sich überzeugt sind, die mit großem päpstlichem Anspruch auftreten, und doch mit ihrer Unvernunft andere gefährden. Viele genießen auch ihre Macht, dass sie andere ängstigen und einschüchtern können. Bitte lassen Sie es endlich sein – bitte, bitte – und fangen Sie nicht wieder damit an.

      Sie schrieben, dass Sie nicht einmal eine Kamera besitzen und schöne Fotos machen dürfen? Wo steht in der Bibel, dass Sie das nicht dürfen? Gott freute sich doch auch an seiner Schöpfung und sagte: O wie schön ist das alles geworden. (1Mo 1,31) Jesus sagte „ich möchte dass eure Freude vollkommen ist!“ (Jo 15,11) „Bittet so wird euch gegeben, damit ihr euch in vollkommener Weise freuen könnt“ (Joh 16,24) Der Apostel Paulus schrieb; „Freut euch und abermals sag ich euch freut euch!“ (Phil 4,4) Wenn Sie Fotos machen, schenken Sie den Schöpfungswundern gebührende Aufmerksamkeit. Das erfreut Gott mehr als Gleichgültigkeit.

      Sich freuen ist ein Gebot. Und wenn Sie etwas lesen oder sehen, was diese Freude zerstört, dann ist es nicht nur ihr Recht, sondern Ihre Pflicht sich sofort abzuwenden.

      Gott freut sich, wenn Sie sich freuen. Aber Sie freuen sich nicht. Sie quälen sich mit absurden Bibelinterpretationen herum. Lesen Sie viel auf unsere Webseite, dann wird es besser. Sie haben sich so wenig gefreut im Leben: bitte seien Sie Gott gehorsam und holen es wenigstens jetzt nach! Und überlassen Sie die frommen Spinner in der Kirche und im Internet, die Freudlosigkeit verbreiten, sich selbst.

      Und an der Bibel darf man nichts kritisieren? Das lehrt die Kirche und sie hat wieder einmal keine Ahnung oder sie will nicht die Wahrheit wissen. Denn der Prophet Maleachi kritisierte Mose, der die Ehescheidung erlaubte. (https://matth2323.de/schriftbeweise-fuer-irrtumslosigkeit/ , dort Punkt 2) Wenn Ihnen die Argumentation dort zu schwierig ist, dann hilft Ihnen vielleicht die Aussage des Paulus: „der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (2Kor 3,6b) Was Sie lesen sind Buchstaben. Der buchstäbliche Sinn kann schädlich sein. Der wirkliche Sinn ist verborgen, er wird durch den Heiligen Geist gezeigt. Der wirkliche Sinn macht froh. Beten Sie darum, dass Sie immer besser den wirklichen Sinn erkennen können. Unsere Webseite liefert dafür viele Beispiele unter „Giftige Theologie“.

      Jetzt hoffe ich sehr, dass Sie, liebe Schwester Elisabeth, meine Ermahnung beherzigen, und sich in Zukunft von destruktiven Impulsen der Kirche und des Internets fernhalten. Ihre wichtigste Aufgabe, die Sie bisher vernachlässigt haben, ist nämlich diese: sich zu freuen. Damit ehren Sie Gott. Mit frommer Selbstzerfleischung und Depression ehrt man Gott nicht.

      Alles Liebe und Gott befohlen Ihr Bruder Benignus

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