Crosstalk – Keine Widersprüche?

Liebe Leute von Crosstalk,
ihr seid zwar fröhlich, aber mit eurem Video  unglaublich oberflächlich.

Es gibt wenigstens drei Sorten Widersprüche:
1. Überlogische Widersprüche, Antinomien
sie sind berechtigt und wahr, aber übersteigen unseren Verstand (Vergleich mit Doppelnatur der Lichtes als Welle und Partikel). Dass Jesus zugleich Gott und wahrer Mensch ist – wer kann das verstehen?

2. Auflösungsfähige Widersprüche. Man kann sie inhaltlich aufklären oder psychologisch erklären

Auf diese beiden Arten geht ihr in eurem Video ein.
Dann aber gibt es noch:

3. Ethische Widersprüche. Sie stehen in unauflöslichem, krassem Widerspruch zum höchsten Gebot der Liebe, die Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Verlässlichkeit fordert (Matth 23,23).

So was gibt es? Was sagt ihr zu: 5.Mo 25,11-12 – widerspricht 1.Pet 3,7 und wirft die Frage auf: warum werden Männer, die Frauen unziemlich berühren, nicht ebenso erbarmungslos bestraft?

4.Mo 31,17-18 nur die ungepoppten Frauen in der Kriegsbeute dürfen weiterleben – widerspricht dem Schutzgesetz: Kinder sollen nicht für die Sünden der Eltern bestraft werden: 5.Mo 24,16

Die Frau darf keine Fragen in der Gemeinschaft stellen, soll still sein, weil sie angeblich verführbarer ist als der Mann! (2.Tim 2,1-14) widerspricht dem Zeugnis der Geschichte: Waren die größten Volksverführer, die Millionen von Menschen mit ihren Lügen indoktriniert und ins Verderben gestürzt haben, etwa Frauen? Napoleon, Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, zahllose weltlich gesinnte Kirchenfürsten und Päpste, ja fast alle Ideologen, Philosophen sowie ihre einflussreichsten Unterstützer sind Männer!

Deu 22,28-29: eine vergewaltigte Frau muss den Täter heiraten – bedeutet lebenslange Traumatisierung und ist überflüssig, denn wenn sie unter den Schutz des Priestertums gestellt werden würde, wäre sie gut versorgt und geschützt. Widerspricht Ps 9,10.

Hebr: 3,19 / 10,26 / 12,16-17 Der Gläubige kann sein Heil verlieren, selbst seine Reue wird zurückgewiesen, wenn er zu wenig geglaubt, fleischlichen Genuss über geistliche Inhalte gestellt oder „mutwillig gesündigt“ hat – die Drohung ist am konkreten Fall nicht überprüfbar und widerspricht den Verheißungen der Zuverlässigkeit des Heils, insbesondere auch Hebr 2,15.

Diese Widersprüche haben in der Theologie- und Kirchengeschichte einen nachweislich sehr schlechten Einfluss ausgeübt.

Das Urteil über die ethischen Widerspruche im Gesetzesbuch ist allen Völkern ausdrücklich erlaubt. Denn in 5.Mose 4,6-8 heißt es:

„Denn darin zeigt sich den Völkern eure Weisheit und euer Verstand. Wenn sie alle diese Gebote hören werden, dann müssen sie sagen: Was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk! Denn wo ist so ein herrliches Volk, dem Götter so nahe sind wie uns der HERR, unser Gott, sooft wir ihn anrufen? 8 Und wo ist so ein großes Volk, das so gerechte Ordnungen und Gebote hat wie dies ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?“

Ob es sich wirklich um gerechte und heilsame Gebote handelt… darüber sollen und dürfen wir urteilen! Ohne Bevormundung und Manipulation.

Warum ist euch das nicht bekannt?

 

Artikel aktualisiert am 23.09.2021

1 thought on “Crosstalk – Keine Widersprüche?”

  1. Lieber Benignus,
    den Kanal Crosstalk verfolge ich seit gut einem Jahr.
    Das einstmals reformatorische „Sola Scriptura“ wird dort meines Erachtens sehr hochgehalten in Form eines Dogmas und – insofern ganz dem evangelikalen Klischee entsprechend- mit der vollkommenen Irrtumslosigkeit der Schrift gleichgesetzt
    Ich persönlich habe bei Crosstalk immer wieder das Empfinden, dass einerseits zwar alle drei reformatorischen „Solas“ verkündet werden, aber immer so ein Hauch von „rückwärtig verlagerter Werkgerechtigkeit“ bleibt, weil dem Thema „Umgang mit Sünde“ sehr viel Platz eingeräumt wird, da es zu vielen „Einzeltatbeständen“ Videos gibt…. („Ist dieses oder jenes Sünde ?“)

    So stellt sich dann immer wieder die Frage, ab welchen bzw. wievielen Sünden man vielleicht doch „draußen“ bzw. „abgefallen“ sein könnte und/oder die eigene Bekehrung womöglich nicht „echt“ war…

    Dies stellt ein Problem dar, das ich mit so manchen (evangelikalien) Freikirchen habe, aber womöglich bin ich -nach deren Lesart- ja nur „Scheinchrist“, der eine Legitimation für „gewohnheitsmäßiges Sündigen“ sucht, wer weiß ?

    Das Thema „Leben in Heiligung“ bekommt dort sehr viel Platz und verschwimmt manchmal ein wenig mit „Rechtfertigung“ -gerade für Menschen, die sich noch nie ein wenig mit Dogmatik auseinandergesetzt haben…
    Mein bester Freund hat mich vor Gruppierungen gewarnt, die das Evangelium „vergesetzlichen“… und in der Tat bemerke ich seitdem diesen Trend gerade im Internet verstärkt bei bestimmten Gruppierungen, auf die man leider sehr schnell stößt, wenn man ganz unbefangen googelt und sich mal eben zu bestimmten Einzelfragen ein bisschen informieren möchte…wobei ich betonen möchte, dass eine solche „Vergesetzlichung des Evangeliums“ bei Crosstalk zumindest nicht offenkundig betrieben wird !

    Ich kommentiere dort hin und wieder auch mal kritisch und wurde noch nie gelöscht, habe aber auch schon von jemand anderem gehört, dessen Statement gelöscht worden sein soll.

    Man legt dort – scheint mir- auch viel Wert darauf, Gottes Liebe nicht überzubetonen, sondern fast im gleichen Atemzug seine „Gerechtigkeit“ ins Spiel zu bringen, womit eigentlich immer ein „strafender Gott“ gleichgesetzt wird, der nicht aus seiner Haut kann und jede einzelne kleine Sünde mit ewiger Hölle sanktionieren muss, gebe es da nicht Jesu vollkommenes Opfer am Kreuz.
    (wobei das mit paulinischer Theologie bzw. dem Hebräer- und Jakobusbrief soweit wohl auch ziemlich deckungsgleich sein dürfte…)
    Aber das ist nur mein Eindruck.

    Ihnen beste Grüße & Gottes Segen !

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